Schwyzer Kantonalbank

Schwyzer Kantonalbank: Konjunktur, besser als befürchtet – aber nicht gut

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Schwyzer Kantonalbank: Für viele Volkswirtschaften verlief das 2. Quar-tal besser als befürchtet. Zudem zeigen die Ein-kaufsmanagerindizes insgesamt eine fortschrei-tende Erholung an.

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Standpunkt August 2020 – Konjunktur


Angesichts zahlreicher, teils grosser Covid-Brandherde sollte der Konjunktur-optimismus dennoch gezügelt werden.

Nach langer Zeit der Mutmassungen lassen die Vorabschät-zungen der BIP-Daten nun eine erste fundierte Schadensauf-nahme der Covid-Pandemie im 2. Quartal zu. Diese fallen insgesamt etwas weniger drastisch aus als zunächst erwar-tet: In den USA nahm die Wirtschaftsleistung zum Vorquar-tal um 9.5% ab, in der Eurozone um 12.1%. Innerhalb der Währungsunion sind die Unterschiede gravierend. Wäh-rend Deutschland mit einem Rückgang um 10.1% weniger schlecht davonkam, verzeichnete Spanien einen Einbruch um 18.5% (vgl. Abb.).

Erholung verläuft schleppend…

Die leicht positive Überraschung zum abgelaufenen Quartal wird aber dadurch relativiert, dass der Weg zur Normalität in vielen Regionen schleppender voranschreiten dürfte als bisher erwartet. Zwar befinden sich die Einkaufsmanagerin-dizes (PMI) der Industrie sowohl in den USA als auch in den grossen Euro-Volkswirtschaften wieder über der Wachstums-schwelle von 50 Punkten (vgl. Abb. rechts). Auf dem alten Kontinent dauerte dies aber überraschend lange und der Schweizer Industrie-PMI liegt gar weiterhin darunter. Zur Er-innerung: Die Werte basieren auf einer Umfrage zur aktuel-
len Unternehmenslage gegenüber dem Vormonat, Werte unter 50 zeigen eine weitere Verschlechterung an.

… und könnte sich noch verlangsamen

Dass Spanien unter den grossen Euro-Ländern nun den höchsten PMI-Wert (53.5 Punkte) aufweist, ist trügerisch: Das Land dürfte noch für längere Zeit unter der brachliegen-den – und für die Iberer besonders wichtigen – Tourismusin-dustrie leiden. Ebenso kritisch ist der US-Industrie-PMI zu se-hen, auch wenn dieser mit einem Anstieg auf 54.2 Punkten die Erwartungen zuletzt übertraf. Denn die epidemiologi-sche Lage ist in weiten Teilen der USA weiterhin angespannt und schwächt die Erholung. Dies drückt sich etwa in der Konsumentenstimmung aus, welche sich im Juli wieder mar-kant eingetrübt hat, sowie in der Entwicklung am Arbeits-markt: So hält sich die Anzahl der Erstanträge auf Arbeits-losenunterstützung weiterhin hartnäckig über der Marke von einer Million.

Europa derzeit mit den besseren Karten

Für einmal sieht es so aus, als hätte Europa für die kommen-den Monate die bessere Ausgangslage als die USA. Zwar flammen auch hier immer wieder Covid-Brandherde auf, diese werden aber schnell und entschieden angegangen. Folglich nimmt auch das Vertrauen in die Wirtschaftsent-wicklung wieder zu. Als stützend für die globale Konjunktur dürfte sich zudem die chinesische Wirtschaft erweisen, wel-che trotz einer Abschwächung der PMIs weiterhin starke Er-holungstendenzen zeigt.

Quelle: BondWorld

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